18.06.2015

Bei den diesjährigen Schlossfestspielen des Mecklenburgischen Staatstheaters wird mit „La Traviata“ der Giuseppe-Verdi-Zyklus fortgesetzt. Die bewegende Oper des italienischen Ausnahmekomponisten bildet den kulturellen Höhepunkt des Sommers in der Landeshauptstadt.
In 23 Vorstellungen vom 3. Juli bis 9. August finden jeweils fast 1.800 Besucher im idyllischen Ambiente zwischen See, Schloss und Altstadt ihren Platz. Rund 180 Mitwirkende sind auf der 28 mal 22 Meter großen Bühne und im Orchestergraben an der Inszenierung beteiligt – sowie mehrere Pferde und historische Kutschen.
Die Premiere von „La Traviata“ wird am Freitag, 3. Juli, um 21 Uhr auf dem Alten Garten gefeiert.

Die traditionsreiche Mecklenburgische Staatskapelle Schwerin spielt Verdis musikalisches Meisterwerk unter der Leitung ihres Generalmusikdirektors Daniel Huppert. Neben Solisten des Schweriner Musiktheaterensembles werden Gäste mit internationalem Renommee zu hören sein. Regisseur Georg Rootering hat bereits 2014 gemeinsam mit der Schweizer Bühnen- und Kostümbildnerin Romaine Fauchère „Nabucco“ erfolgreich auf dem Alten Garten in Szene gesetzt.
Die Chöre mit knapp 80 Sängerinnen und Sängern stehen so wie in den vergangenen Jahren unter der Leitung von Chordirektor Ulrich Barthel.

Giuseppe Verdi war auf der Suche nach „neuen, grandiosen, schönen, abwechslungsreichen, gewagten Stoffen“, als er auf den Roman „Die Kameliendame“ von Alexandre Dumas stieß. Die Geschichte um Prostitution und Liebe, Krankheit und Tod gab Verdi mit seiner „La Traviata“ die Gelegenheit, sein großes Thema einer Liebe, die an gesellschaftlichen Widerständen scheitert, neu zu formulieren.
Rootering sagt: „Verdi ist für mich einer der wildesten und modernsten Autoren, der mir je in der Theaterlandschaft begegnet ist. Seine Analyse einer Gesellschaft zwischen Superreichen und denen, die am Rande der Gesellschaft stehen, ist so profund, dass sie in jede Zeit passt und uns besonders heute sehr viel zu sagen hat.“

Das Inszenierungskonzept sieht einen starken Bezug zur Entstehungszeit des Stücks vor, der sich auch im Kostüm- und Bühnenbild widerspiegeln wird. In einem emotionalen Kammerspiel, dessen bewegende Musik psychische Innenwelten und soziale Verhältnisse auf drastische Weise miteinander konfrontiert, schuf Giuseppe Verdi mit diesem Werk eine seiner erfolgreichsten Opern.

Zum Inhalt: Violetta ist zu schön für einen Mann allein. Als begehrteste Kurtisane der Pariser Halbwelt steht sie im Mittelpunkt rauschender Feste und erotischer Begehrlichkeiten. Sie lebt, als gäbe es kein Morgen, und weiß geschäftstüchtig mit ihrem weiblichen Kapital ihr Luxusleben zu finanzieren.
Als sie den jungen, wohlhabenden Alfredo kennen lernt, ändert sich plötzlich alles. Nichts, was vorher war, hat noch Bestand: Sie erkennen einander als Liebende. Beide wollen nun ein neues Leben beginnen, abseits der schnellen Vergnügungen der Stadt. Doch die Vergangenheit lässt Violetta nicht los, denn die Beziehung zu einer Kurtisane beschädigt das Ansehen von Alfredos Familie. Violetta beugt sich dem moralischen Druck und verlässt ihn zugunsten seiner Familienehre, ohne ihm den wahren Grund ihrer Entscheidung zu nennen.
Tief verletzt demütigt Alfredo Violetta, indem er sie öffentlich als Kurtisane „ausbezahlt“. Verarmt und todkrank träumt sie sich im Delirium zu ihm. Als er die wahren Zusammenhänge schließlich erfährt, ist es zu spät. Sie stirbt in seinen Armen.

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