„Man hat den Virus oder man hat ihn nicht.“
raum des Hochhauses, später im „Kosmos“ und im „Klubhaus der Eisenbahner“. Die Neugründung der SKG Blau-Gelb war schließlich nur die Fortsetzung einer Leidenschaft im anderen Rahmen. Über die Dörfer sind sie damals getingelt, mit den traditionsreichen Karnevalsvereinen der Stadt und aus dem Schweriner Umland pflegt der Verein bis heute gute Kontakte. Überhaupt: Man kennt sich. Im Norden Fasching zu machen, das schweißt zusammen. „Entweder man hat den Virus, oder man hat ihn nicht“, ist der Präsident überzeugt. Als gelernter Theatertischler hat er so manche Bütt gebaut, so manche Bühne dekoriert. Sich selbst auf einer solchen sehen, das mag er erstaunlicherweise bis heute nicht. „Ich bin nicht der große Redner“, meint er, und hält sich trotz humoriger Einfälle stets gern im Hintergrund. „Das überlasse ich lieber unserem Hofmarschall.“ Das Organisatorische jedoch, das bewältigt Dieter Alex nach wie vor mit viel Engagement. „Ganz oder gar nicht!“ lautet sein Motto. Es braucht ja eigentlich auch keiner wissen, dass er schon nicht mehr Präsident wäre, gebe es einen Nachfolger für diesen Posten – der ist aber leider (oder zum Glück) nicht in Sicht. „Nachwuchs“ lautet das Zauberwort. Von den 35 Mitgliedern der Blau-Gelben sind heute 20 noch Kinder. Die Kleinen auch als Jugendliche und Erwachsene in der närrischen Zunft zu halten, fällt in unseren Breitengraden schwer. Hoffnungen setzt der Verein deshalb auf den großen Festumzug am 15. November dieses Jahres. Zum 20. Vereinsjubiläum werden die Narren alle Register ihres Könnens ziehen und wünschen sich dafür zahlreiche Beteiligung. „Wir würden uns sehr freuen, wenn Schulklassen oder Kindergartengruppen in bunten Kostümen unseren Umzug verstärken“, so Dieter Alex. Dann gibt es hoffentlich auch wieder ein Prinzenpaar, denn für die laufende Saison fand sich zwar eine Prinzessin, jedoch kein passender Gemahl. Bewerben kann man sich für dieses Amt übrigens auch als ganz normaler Schweriner ohne karnevalistische Bindung.
Auf sich aufmerksam machen die Jecken das ganze Jahr über, bei Veranstaltungen, für die sie gebucht werden, in der jährlichen Faschingsbahn des Nahverkehrs und natürlich am 11.11. beim Umzug durch die Stadt und der Schlüsselübergabe am Rathaus. Der Zulauf der Schweriner, freuen sie sich, ist größer geworden, seit sie sich stärker präsentieren. Aber Unterstützung für die Vereinsarbeit, auch das erwähnt der Präsident noch am Rande, könnten sie jederzeit in jeder Form gebrauchen. „Wir trainieren zur Zeit in der Sporthalle Ratzeburger Straße. Ein richtiges Vereinsheim wäre aber zum Beispiel toll – darauf warten wir schon 20 Jahre lang.“
Die nächsten Termine findet man auf den Vereinsseiten www.schwerin-karneval.de