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Der Handlungsreisende Ibragim Jakub, ein spanisch-maurischer Jude, beschreibt in seinem Bericht eine slawische Burg, wahrscheinlich die Mecklenburg, und eine Burg in einem Süßwassersee, wahrscheinlich Schwerin.

1160

Niklot, Fürst des slawischen Stamms der Obotriten fällt im Kampf bei der Burg nahe Werle nahe Schwaan. Heinrich der Löwe, Herzog von Sachsen und Bayern, besiegt die Obotriten und gründet die Stadt Schwerin. Die beim Näherrücken Heinrichs von Niklot niedergebrannte Burg auf der Schweriner Schlossinsel wird wiederaufgebaut.

1171

Der erste Dombau wird in Anwesenheit Heinrichs des Löwen geweiht. Umfang und Ausmaß des ersten Doms sind nicht bekannt.

1190

Mit dem zweiten Dombau wird begonnen.

1228

Schwerin hat einen städtischen Rat, der sich aus sechs Ratsherren und dem Bürgermeister zusammensetzt. Bürgermeister und Rat waren lebenslänglich.

1248

Der romanische Dom wird geweiht. An ihn erinnert noch heute das vermauerte Portal an der Südseite der Kirche.

1270

Der Bau des heutigen gotischen Backsteindoms, der erst 1416 beendet wird, beginnt.

1340

Die Stadtmauer wird vollendet.

1348

Der deutsche Kaiser Karl IV. erhebt Mecklenburg zum Herzogtum und die mecklenburgischen wendischen Fürsten Albrecht und Johann für geleistete Unterstützung im Streit um die Mark Brandenburg zu Herzögen.

1351

Das Schweriner Rathaus wird erstmals erwähnt. Mehrfach durch Brände , wurde es immer wieder am gleichen Platz errichtet. Vom mittelalterlichen Bauwerk blieb der heutige Torbogen des Rathausdurchgangs erhalten.

1358

Herzog Albrecht II. erwirbt nach dem Aussterben der Grafen von Schwerin die Stadt Schwerin für 20.000 Mark Silber und macht sie zu seiner Residenz.

1550

Bernhard Hedrich schreibt die erste Stadtgeschichte Schwerins.

1628

Die angestammten Herzöge werden während des dreißigjährigen Krieges vertrieben. Wallenstein wurde Herzog von Mecklenburg und regiert in Güstrow.

1651

Schwerin erlebt seinen größten Stadtbrand (weitere folgten 1690 und 1697) In sieben Stunden wurden 150 Häuser in Schutt und Asche gelegt.

1713

Am 24. September wird die St. Nikolai- oder Schelfkirche geweiht. Baumeister: Jabok Reutz.

1815

Die Herzogtümer Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg Strelitz erhalten auf dem Wiener Kongress den Status eines Großherzogtums und treten dem Deutschen Bund bei.

1818

Die Domschule wird zum Gymnasium Fridericianum

1824

Georg Adolph Demmler (1804-1886) nimmt seine Bautätigkeit in Schwerin auf und leitet unter anderem 1825-1834 die Errichtung des Kollegiengebäudes (Staatskanzlei).

1830

Die Stadt hat 12.346 Anwohner.

1836

Der Bau des von Demmler entworfenen Großherzoglichen Hoftheaters am Alten Garten wird vollendet.

1842

Großherzog Friedrich Franz II. überträgt Demmler den Neu- bzw. Umbau des Schwerin Schlosses. In der Planung wird auch der Dresdener Architekt Gottfried Semper einbezogen.

Der Paulsdamm durch den Schweriner See wird fertiggestellt.

1847

Schwerin wird an das Eisenbahnnetz Berlin - Hamburg angeschlossen.

1848

Schwerin hat 19.422 Einwohner.

1857

Die großherzögliche Familie bezieht im Mai feierlich das seit 1845 renovierte Schloss.

Der Burgarten wird angelegt.

1860

Schwerin hat 22.516 Bewohner

1862

Hofgärtner Theodor Klett legt die Laubengänge im Schlossgarten an.

1874Die Siegessäule, die an den Krieg 1870/71 mit Frankreich erinnert, wird auf dem Alten Garten aufgestellt. Die Bronzefigur des Megalopolis, Verkörperung Mecklenburgs, stammt von Gustav Willgohs. Sie wurde aus erbeuteten französischen Geschützen gegossen.
1882Während einer Vorstellung der Posse "Robert und Bertram" von Gustav Raeder bricht im Bühnenhaus des Hoftheaters Feuer aus.

1883

Im Herbst beginnt der Neubau des Theaters.
1886Am 3. Oktober wird auf dem Alten Garten das neobarocke Hoftheater feierlich eröffnet. Es ist das erste öffentliche Gebäude der Stadt mit elektrischer Beleuchtung. 1918 wird aus dem Hof- ein Landestheater, und 1926 erfolgt die Umbenennung in Mecklenburgisches Staatstheater.

1890

Schwerin hat 33.897 Einwohner
1892Das Bahnhofsgebäude, ein typischer Bau der Gründerzeit, ist nach neunjähriger Bauzeit fertig.

1908

Am 1. Dezember wird die elektrische Straßenbahn in Betrieb genommen.

 

1913

In der Nacht zum 15. Dezember brennt der Burgseeflügel des Schlosses mit dem Goldenen Saal völlig aus. Der nach Süden liegende Schlossgartenflügel wird in den Obergeschossen ein Raub der Flammen.

1932

Schwerin hat 53.621 Einwohner, davon sind 4.707 erwerbslos. Bei den Landtagswahlen erhält die NSDAP die knappe Mehrheit. Am 3. Juni war Hitler auf einer Wahlveranstaltung in Schwerin-Görries auf dem Flugplatzgelände aufgetreten.

1936

Das Stadtgebiet wächst durch Eingemeindung mehrere stadtnaher Ortschaften, darunter Wickendorf, Medewege, Warnitz, Krebsförden, Mueß und Kaninchenwerder.

1938

In der "Kristallnacht" vom 9. zum 10. November lassen die Nationalsozialisten die Synagoge am Schlachtermarkt zerstören.

1940

Ein Bombenangriff in der Nacht vom 20. zum 21. Juli zerstört Häuser in der Severin-, Grenadier- und Lübecker Straße.

1945

Ein Bombenangriff am 7. April zerstört Häuser in der Wall- und in der Schäferstraße.

Die Lehrerin Marianne Grunthal aus Zedenick wird eine Stunde vorm dem Einmarsch der Amerikaner auf dem Bahnhofsplatz gehenkt, weil sie nach der Nachricht von Hitlers Tod gesagt hatte: "Gott sei Dank, jetzt gibt es Frieden".

Der Todesmarsch der Häftlinge aus dem Konzentrationslager Sachsenhausen endet vor den Toren Schwerins mit 18.000 Überlebenden.

Am 2. Mai mittags besetzten amerikanische Truppe kampflos die Stadt.

Am 1. Juni wurden die Amerikaner von den Engländern als Besatzungsmacht abgelöst.

1955

Der Bau der Weststadt zwischen Lübecker und Wittenburger Straße beginnt.

Die Freilichtbühne am Schlossgarten wird gebaut.

1956

Der Bau des 1953 begonnenen Stadions am Lambrechtsgrund wird fertig.

1971

Am 11. November wird der Grundstein für den Stadtteil Großer Dreesch gelegt.

1972

Schwerin hat 100.000 Einwohner

1974

Am 5. Oktober wird der rekonstruierte Thronsaal des Schlosses übergeben.

1975

Die vor zehn Jahren begonnenen Dacharbeiten am Dom sind beendet. Der Turm hat einen neuen Kupferhelm.

1988

Die umfassenden Restaurierung der Ladegast-Orgel des Doms - der größten in Mecklenburg - wird nach sechs Jahren abgeschlossen.

1989

Am 23. Oktober findet auf dem Alten Garten die erste Montags-Demonstration in Schwerin statt, deren Teilnehmerzahl auf 40.000 geschätzt wird.

1990

Bei der Kommunalwahl am 6. Mai wird Johannes Kwaschik (SPD) erster freigewählter Oberbürgermeister seit der Absetzung Joachim Saschenbreckers durch die Nationalsozialisten 1933.

Am 27. Oktober wird Schwerin Landeshauptstadt des Bundeslandes Mecklenburg Vorpommern.

1992

Schwerin hat 125.000 Einwohner. Partnerstädte sind Wuppertal, Vaasa (Finnland), Tallinn (Estland), Reggio Emilia (Italien) und Pila (Polen).

1996

Schwerin hat 115.000 Einwohner.

2000

Schwerin hat unter 100.000 Einwohner.

 

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